Einst lebten und arbeiteten die Brüder Joseph und Franz von früh bis spät Seite an Seite in ihrer Schlosserei in Gumpendorf. Das Schicksal jedoch wollte es, dass sich beide in dieselbe junge Frau verliebten, die aber von Josephs Werben und Mühen nichts wissen wollte. Nicht weit entfernt, auf der Mariahilferstraße wurde eine Werkstatt frei, in der er fortan sein Dasein fristete und nur noch die Arbeit kannte, um die Liebe seines Lebens zu vergessen.
Vielleicht war es auch ganz anders und die Mutter verstarb bei Josephs Niederkunft am Kindbettfieber und der Vater wusste sich nicht anders zu helfen, als das Kind zur Adoption freizugeben. Viele Jahre schuftete Joseph als kaum bezahlter Geselle in der Schlosserei eines grausamen Blutsaugers unweit seines Geburtshauses. Durch Zufall erfuhr Franz vom schweren Los seines Bruders und lud ihn ein, fürderhin gemeinsam ihr geliebtes Handwerk im Hause ihrer Eltern auszuüben.
Womöglich hießen sie auch Johann und Ferdinand, wer weiß. Nur einmal tauchen die Brüder Brandstätter als Schlosserei im Neuen Wiener Tagblatt vom 15. September 1940 auf. Ansonsten gab es im Laufe der Zeit etliche Brüder Brandstätter, sei es als Wilderer, als Kicker beim FC Rapid oder als Volksmusikanten